„Tag der Sachsen“ braucht nachhaltiges Konzept

Wer den ‚Tag der Sachsen‘ ausrichtet, darf nicht in die Schuldenfalle tappen. Die FDP Sachsen fordert angesichts der aktuellen Finanzprobleme der diesjährigen Ausrichter-Stadt Aue eine grundsätzliche Neuausrichtung des ‚Tags der Sachsen‘. Ziel muss es sein, zukünftig finanzielle Risiken der Kommunen zu verhindern und gleichzeitig einen nachhaltigen Mehrwert für die Gastgeber zu schaffen. Vorbild sollte dabei die Landesgartenschau sein.

„Der ‚Tag der Sachsen‘ ist in die Jahre gekommen und braucht dringend eine Frischzellenkur“, erklärt der stellvertretende Landesvorsitzende Thomas Kunz. „Es ist schade, dass man die drei Jahre Zwangspause in der Staatskanzlei nutzlos verstreichen lassen hat, statt sich grundsätzlich mit dem Konzept und der nachhaltigen Entwicklung dieses großen Sachsen-Festes zu beschäftigen.“

Die Probleme, die jetzt Aue treffen, sind nicht neu. Seit Jahren ringen die ausrichtenden Kommunen mit den Budgets. Nicht selten riss der Tag der Sachsen ein großes Finanzloch in das Stadtsäckel, weswegen es Jahr für Jahr immer schwieriger wurde, eine Kommune zu finden, die bereit war, dieses Risiko zu tragen.

Hinzu kommt, dass das aktuelle Konzept nicht nachhaltig ist. Die jeweilige Gemeinde profitiert nur sehr kurz von einer fast nur auf Sachsen beschränkten Aufmerksamkeit. Es ist in der Vergangenheit oftmals sehr schwierig gewesen, die regionalen Anbieter und Unternehmer einzubinden und somit die Stadt hinter der Fest- und Budenmeilen zu präsentieren. Zudem bleibt nach dem Ereignis – anders als beispielsweise bei der Landesgartenschau, bei der die Stadt nachhaltig gestaltet werden kann und an Attraktivität gewinnt – kaum ein nennenswerter Effekt bei der Ausrichtergemeinde, es sei denn, man rechnet die Finanzschwierigkeiten dazu.

„Der Freistaat muss dringend das Konzept überarbeiten und einen Mehrwert für die Ausrichtergemeinden schaffen. Es muss wieder für die sächsischen Städte attraktiv werden, sich für den ‚Tag der Sachsen‘ zu bewerben. So sollten Möglichkeiten überlegt werden, wie die Kommune neue Finanzierungsquellen abseits von der Förderung erschließen kann. Daneben sollte der heimischen Wirtschaft eine stärkere Beteiligung ermöglicht werden.

Zudem hat es Sinn, das Fest mit der ohnehin notwendigen Aufwertung der Vereinsinfrastruktur zu verknüpfen. Eine Förderung für zum Beispiel den Ausbau von Vereinshäusern, die Sanierung von Sportanlagen oder eines Festgeländes, die in die Zuwendungen für ‚Tag der Sachsen‘ integriert ist, hat einen besonderen Anreiz für Kommunen, sich für die Ausrichtung zu bewerben und sorgt eine nachhaltige Entwicklung in den Städten, die auch noch lange nach dem Fest wirkt“, so Thomas Kunz.

Ohne eine tragfähige Neuausrichtung des „Tags der Sachsen“ hat dieses Fest keine Zukunft. Sollte es nicht gelingen, dessen Finanzierung in den Griff zu bekommen, droht das Aus dieses traditionellen Veranstaltungshöhepunktes im Freistaat.