Lehrermangel ist Offenbarungseid für CDU-Kultuspolitik

Der Lehrermangel an sächsischen Schulen nimmt katastrophale Ausmaße an. Die FDP Sachsen fordert eine klare Linie bei der Bekämpfung des Problems statt Notlösungen wie zuletzt die Absenkung der Zugangsvoraussetzungen für Seiteneinsteiger.

„Die Situation ist ein Offenbarungseid für die Kultuspolitik der CDU im Freistaat seit 1990“, sagt Thomas Kunz, stellvertretender Landesvorsitzender der FDP Sachsen. „Seit Jahren wird nur rumgedoktert und an Stellschräubchen minimal gedreht. Herausgekommen ist eine Situation an den Schulen, die Lehrer frustriert, Eltern verzweifeln lässt und den Schülern die Zukunftsfähigkeit raubt.“

Die Freien Demokraten verwiesen darauf, dass das Problem des Lehrermangels nicht neu ist. Seit mehr fast 20 Jahren wusste man um die Fachkräfteentwicklung. Trotzdem hat das seit der Wiedervereinigung CDU-geführte sächsische Kultusministerium bis heute die Ausbildung künftiger Lehrer und die Nachwuchsgewinnung nicht in den Griff bekommen. Dass Kultusminister Piwarz jetzt die Hürden für den Seiteneinstieg auf Fachhochschulabsolventen absenken will, ist ein Zeichen von Hilflosigkeit, unter der am Ende die Qualität des Schulunterrichts leiden wird.

„Man muss sich das einmal vorstellen: Für die Kinder und Jugendliche besteht eine Schulpflicht“, erklärt Kunz weiter. „Ein Verstoß dagegen wird vergleichsweise hart verfolgt und kann durchaus mit einem Bußgeld geahndet werden. Der Staat aber verletzt seit Jahren seinen Teil der Abmachung sanktionsfrei, indem er den Bildungsauftrag durch einen Mangel an Lehrern gefährdet. Das kann so nicht bleiben.“

Die sächsische FDP fordert endlich eine klare Strategie, wie das Problem des Lehrermangels schnell und effektiv gelöst werden kann. So sollten Lehrer auch im ländlichen Raum ausgebildet werden, um eine intensivere Bindung an die Region zu schaffen und damit einen Übergang an eine regionale Schule zu erleichtern. Dafür sprechen sich die Liberalen dafür aus, die bestehenden Modellprojekte in der Lehrerausbildung auszuweiten und dafür mehr Kooperationen mit den Universitäten zu vereinbaren.

„Regionale Lehrerausbildung stärkt den ländlichen Raum. Regional ausgebildete Lehrer haben eine stärkere Bindung an die Region und bleiben eher dort. Fakt ist aber auch, die Lehrerausbildung muss auf dem gleichen hochwertigen Stand wie bisher bleiben. Am Ende eines Studiums muss ein bundesweit vergleichbarer und anerkannter Abschluss stehen“, meint Kunz abschließend.